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Kontraktion - Expansion

  • bassgitarre2
  • 27. Juni
  • 3 Min. Lesezeit

In diesem Beitrag wird ein regelmässig wiederkehrendes Prinzip genauer betrachtet: das abwechselnde Erscheinen von Kontraktion und Expansion.


Die beiden Prinzipien scheinen eng miteinander verbunden und sind beispielsweise in den Jahreszeiten gut sichtbar. Nach dem Winter, der eine Kontraktion darstellt, folgt der Sommer mit einer Expansion. Dabei wechseln sich die beiden Prinzipien ab und ergänzen sich gegenseitig. Ein potenziell eingehendes Bild ist dabei der Baum, der seine Blätter lässt und karg im Winter die Kontraktion mitmacht und im Sommer in vollster Grösse alle Blätter in der Expansion präsentiert. Es gibt aber auch andere Beispiele: die Funktionsweise von Muskeln, der Verlauf einer Frequenz, die Finanzmärkte, die Manifestation individueller Energie (Schlaf-Wach-Rythmus), die Dynamik in Beziehungen, der Verlauf von Kohäsion in Gesellschaften und vieles mehr.


Die vielfältigen Manifestationen dieses Prinzips macht es einfacher, dieses als Fakt zu akzeptieren. Es stellt sich aber auch gleichzeitig die Frage, was die Implikationen sind. Letzten Endes scheint die Natur so ihren Gang zu nehmen und da wir als Spezies auch nicht anders können, als der Natur zu folgen*, sind auch unsere Systeme (biologisch und erdacht) mit diesen Prinzipien versehen. Es ist aber ein potenzieller Weg im konzeptionellen Bereich, um Ruhe in den Gedankenstrom zu bringen ohne weitere Massnahmen wie Meditation etc. zu nutzen. Denn wenn man beispielsweise eine Expansion der Kontraktion vorzieht, führt dies zwangsläufig zu einer ungesunden Anhaftung an nur eine Dimension des Seins. Um ein profanes Beispiel zu nehmen: Geld.


Viele Menschen ziehen den Zustand der Expansion bei ihren Finanzen vor und empfinden negative Emotionen bei einer Kontraktion. Wenn aber die obige Prämisse (erdachte Systeme folgen auch natürlichen Prinzipien) akzeptiert wird, dann macht dies rein logisch eigentlich keinen Sinn, denn dann bedingt die Expansion die Kontraktion und es dürfte eigentlich nicht überraschen. Das wäre wie wenn man überrascht ist, dass nach einem strengen Arbeitstag (Expansion der Energie) ein Schlafbedürfnis auftritt (Kontraktion). Eine Verinnerlichung dieses Prinzips führt zu einer grossen Erleichterung: der Akzeptanz des Ist-Zustands (ohne Anhaftung). Das heisst nicht, dass gewisse Zustände nicht zu präferieren sind, sondern dass bei Abkehr dieser Situationen kein Trennungs-Schmerz empfunden wird. Wenn einem bewusst ist, dass ein guter Lauf im Leben auch von einem schlechten abgelöst werden kann und wird, dann kann man den guten Lauf geniessen aber ist nicht enttäuscht, wenn er endet. Zudem wird die Erlebnisqualität weniger eingeschränkt, weil die Energie auf den Moment gelegt ist und nicht in erdachten Soll-Zuständen.

Dieses gegenseitige Bedingt-Sein von Kontraktion und Expansion erinnert an die taoistische Konzeption des Yin und Yang. Yin ist dabei das männliche Prinzip und wird als negativ konnotiert beschrieben, während Yang als das weibliche Dasein mit Sanftheit und Nachsicht definiert wird. Beide Prinzipien sind nur erkennbar, weil es das Gegenstück gibt. Wenn man im Einklang mit dem Tao lebt, bewegt man sich auf der "Achse des Tao", was im Yin-Yang-Symbol die Mittellinie darstellt. Auch hier scheint die Präferenz für eine Seite nicht die Empfehlung zu sein, sondern das finden der Balance zwischen den beiden Wirkrichtungen. Diese Balance ist auch adaptierbar für Kontraktion und Expansion, wo die Empfehlung der Mitte ebenfalls der Weg des höchstmöglichen Lebensgenusses zu sein scheint.



*Wenn man Kontraktion und Expansion als Fakt akzeptiert und erkennt, dass die Natur nicht nur schöpferische- sondern auch destruktive Anteile im gleichen Ausmass hat, dann ist die Zerstörung ein Teil des natürlichen Prozesses. Die Umweltzerstörung ist ein Desaster für alle Lebewesen die zur Zeit auf der Welt sind aber ist auch ein Teil des natürlichen Prozesses der Natur. Wir machen uns als Spezies zu Recht grosse Sorgen um unseren Verbleib auf der Welt aber die Natur wird uns garantiert überdauern und neue Manifestationen auf dieser Erde gestalten, auch wenn wir nicht mehr sind. Es ist nach Meinung des Autors ein wenig schwierig, wenn eine Spezies denkt, sie hat die finale Macht über die Natur und deren Prozesse. Wenn diese Ansicht vorhanden ist, führt dies dazu die wahre Grösse der Natur nicht zu respektieren, denn letztlich führt sie gerade eine Kontraktion durch (Rohstoffe, Platz, Fruchtbarkeit des Bodens, etc.) die dazu führt, unseren Verbrauch zu reduzieren. Nichts Anderes als die Reaktion der Natur hat uns zu einer bedingten Änderung gebracht, denn solange bspw. der Klimawandel noch zu leugnen war, haben keine Massnahmen statt gefunden.

 
 
 

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