Namensgebung MindBodySpirit
- bassgitarre2
- 29. März
- 5 Min. Lesezeit
Die Namensgebung dieses Blogs erfolgte anhand der drei regelmässig wiederkehrenden Lebensdimensionen:
Mind oder Geist
Body oder Körper
Spirit oder Universal-Seele
Der Autor bittet bereits jetzt um den nötigen Spielraum bei der Definition der seelischen Spirit-Dimension. Es soll in diesem Beitrag noch genauer erörtert werden, wie dies hier verstanden wird. Als Erstes soll nun aber die geistige Dimension unsere Aufmerksamkeit erhalten.
Die Mind-Dimension ist der dominanteste Ausgangspunkt der menschlichen Gesellschaft des 20. und 21. Jahrhunderts. Während zu Beginn eher die westlich beeinflussten Gesellschaften hier ihren Fokus setzten, ist es unterdessen kaum mehr möglich einen Gesellschaftsentwurf zu finden, der nicht in seiner Struktur und seinem Charakter diese Dimension als Grundstein gesetzt hat.
Die Erfolge dieses Aspekts des menschlichen Seins stehen nicht zur Debatte, denn sie sind mannigfaltig und schlicht beeindruckend. Auch in vielen spirituellen Disziplinen wie dem Taoismus, dem Buddhismus oder dem Christentum wird dieser Dimension ein Platz gewährt. Im Gegenteil zu der heute zugewiesenen Priorität ist in diesen Lebensphilosophien der Platz eher derjenige eines Assistenten als der eines Führers.
Unabhängig von der Gewichtung im jeweiligen historischen Kontext ist die geistige Dimension eine sehr potente. Die Beurteilung von Ereignissen durch den Geist kann polare Ergebnisse zur Folge haben. Als Beispiele können Depressionen oder hoch energetische Reaktionen auf wiederkehrende Hindernisse genannt werden oder die unterschiedliche Reaktion zweier Menschen auf den gleichen Stimulus. Bei solchen Dingen ist der physikalische Reiz derselbe, die physiologische und psychologische Umsetzung letzten Endes eine andere. Das zeigt auch auf, warum diese Facette sehr wichtig sein kann. Denn die Umsetzung von Umweltsignalen in eine kognitive Einordnung und Bewertung hat ihrerseits wiederum Einfluss auf körperliche Prozesse. Wenn bspw. ein Hindernis als anstrengend und unerwünscht beurteilt wird, hat es eine Freisetzung von Stresshormonen im Körper zur Folge. Wenn das Selbe Ereignis als Wachstumschance beurteilt wird, sind die ausgeschütteten Hormone nicht die Gleichen.
In der modernen Psychologie ist die Mind-Dimension Hauptinterventionspunkt in Bereichen der Therapieansätze, Erklärung von Lernverhalten, in der Wahrnehmungspsychologie usw. aber auch die Stoiker haben sich, nach Auffassung des Autors, diese Dimension als Haupt-Wirkstätte ausgesucht, da viele ihrer Ansätze auf Dingen wie Reframing (Änderung des Beurteilungsrahmens) oder Um-Konditionierung (bspw. Wechsel von Prioritäten) beruhen. Zudem war die Befreiung des Geistes Anknüpfpunkt für viele revolutionäre Bemühungen der Geschichte.
Da es die Zielsetzung dieses ersten Beitrages ist, die Namensgebung des Blogs darzulegen, wird auf ein weiteres Vertiefen der vielen Teilfacetten dieser Dimension verzichtet. Sie sollen Gegenstand zukünftiger Beiträge sein, welche es erlauben werden, mehr in die Tiefe zu gehen. Stattdessen soll die Körperdimension nun etwas genauer Betrachtet werden.
Der Körper ist der augenscheinlichste Teil eines Lebewesens. Auch wenn physikalisch gesehen keine Trennung von Körper und Umwelt besteht und auch philosophisch betrachtet eine Teilung als unvernünftig erscheint, ist es doch das Merkmal anhand dessen sich die Dinge unterscheiden und weshalb ein Getrennt-Sein wahrgenommen werden kann.
Wie bereits erwähnt hat die Mind-Dimension erheblichen Einfluss auf den Körper, was aufgrund der Tatsache dass diese Dimension ihren Sitz in Gehirn hat, auch nicht sonderlich überraschen wird. Auch an dieser Stelle möchte der Autor den richtigen Detailgrad nicht verpassen und versucht die richtige Mischung zwischen Substanz übergeordneter Betrachtungsebene zu erreichen, da noch viele Beiträge folgen werden und dieser lediglich als Startpunkt dienen soll.
Daher muss hier zu Beginn sicher erwähnt werden, dass für diesen Blog der Körper als Instrument betrachtet wird. Die unterschiedlichen Körper-Entitäten dieser Welt, seien es Menschen, Tiere, Bäume o.ä. bringen ihr spezifisches Set an Rezeptoren mit. Die Weltwahrnehmung einer Fledermaus ist sicher deutlich anders als die eines Hundes, welche sich wieder von derjenigen des Menschen unterscheidet. Diese unterschiedlichen Erlebniswelten haben ihren Ursprung in den unterschiedlichen Rezeptoren. Unsere Augen, Ohren, Nasen, unsere Haut und Organe haben andere Rezeptoren und bilden daher unterschiedliche Varianten der Welt ab. Neben diesen grundlegend unterschiedlichen Empfangsmodalitäten der Signale unserer Welt, erfolgt die Tradierung innerhalb des Organismus ebenfalls auf andere Arten, so dass selbst wenn innerhalb der gleichen Spezies zwar die identischen physikalischen Hinweisreize empfangen werden können, auch da die bereits angesprochene Verarbeitung höchst subjektiv ist.
Ebendiese beschriebene Unterschiede führen zu den vielen verschiedenen körperlichen Manifestationen dieser Welt, welche zwar eine gewisse Fraktalität (Selbstähnlichkeit) aufweist aber dennoch nie genau das Gleiche abbilden. Die oben beschriebenen Mechanismen führen uns zum letzten Teil dieses ersten Beitrags, der Spirit-Dimension.
In diesen Beiträgen wird die Spirit-Dimension im Sinne des Taos verstanden. Nämlich als Etwas, was in der Welt der Worte nicht richtig abgebildet werden kann. Im Taoismus sagt man, das Tao das in Worte gefasst werden kann, ist nicht das Tao. Dennoch wird an dieser Stelle der Versuch einer Skizzierung im Sinne eines Wegweisers unternommen. Es ist unmöglich die Ganzheit, die die Grundlage allen Lebens ist, in einen Text zu zwingen aber es gibt doch Anhaltspunkte, von denen aus der Versuch unternommen werden kann die Idee zu vermitteln.
Da es sich nicht nur um die komplexeste Sache der Welt, sondern auch im Sinne der Polaritäten gleichzeitig um die einfachsten Dinge handelt, ist der beste Anhaltspunkt das Hier und Jetzt. Wenn die Leser:innen vom Computer oder Handy aufschauen, zeigt sich ihnen die Welt. Aber was ist diese Welt? Wie oben beschrieben ist es die spezifische körperliche Umsetzung der unterschiedlichsten physikalischen Reize, in unserem Fall, in Stromimpulse und Chemikalien. Unsere Physiologie agiert dabei als eine Art Schablone die über die Gesamtpotenzialität aller Wahrnehmungen gelegt wird. Somit filtern wir, und Mitglieder anderer Spezies, viele andere tatsächlich vorhandenen Reize aus, weil wir nicht die Rezeptoren für sie haben.
Lassen wir diese Idee kurz wirken. Der Raum den wir als leer oder mit ein paar Möbel dekoriert wahrnehmen, beinhaltet tatsächlich mehr. Funkwellen gehen durch, höhere und tiefere Frequenzen wären eigentlich hörbar, ein anderes Lichtspektrum sichtbar usw. Gleichzeitig ist diese Welt auch die Lebensgrundlage für alle Manifestationen dieser Erde, egal ob in unserem Wahrnehmungsspektrum befindlich oder nicht. Ohne Sauerstoff, Wasser, Nährstoffe würden wir alle kurz- oder mittelfristig sterben.
Das heisst die Spirit-Dimension beinhaltet die Potenzialität allen Lebens in sich. Seien es die nötigen physikalischen Hinweisreize zur Gestaltung einer äusseren Welt oder die Bereitstellung der nötigen chemischen Bestandteile zum Fortbestand allen Lebens. Innerhalb dieser Bereitstellung wechseln sich Tod und Leben, Kreation und Zerstörung ab und sorgen so für einen dynamischen Prozess der gleichzeitig auf der ganzen Welt und im Universum stattfindet. Das diese Gleichzeitigkeit einen so unendlich hohen Grad an Komplexität beinhaltet, ist es naheliegend an eine höhere Macht in diesem Sinne zu glauben. Wie dieser gigantische Prozess nun genau genannt wird oder wie er umschrieben wird erscheint dem Autor sekundär solange die Anerkennung von- und eine gesunde Ehrfurcht vor diesem übergeordneten Prozess besteht. Ob dies aktuell in unserer Spezies der Fall ist oder nicht, dürfte sich als Thema für einen zukünftigen Beitrag eignen.
Zum Schluss möchte der Autor noch die Interaktion dieser drei Lebensdimensionen thematisieren. Ziel dieses Blogs ist einerseits die Interaktionen- aber auch Vertiefungen innerhalb dieser Dimensionen zu beleuchten. Der Autor beansprucht aber keinen Geltungsbereich der ihm nicht zusteht. Er möchte diese Form nutzen, um die Gedanken, Erkenntnisse, Intuitionen sowie Erlebnisse zu strukturieren. Wenn er dabei weiteren Nutzen stiften kann, ist das sehr schön und auch Diskurse sind gerne gesehen aber wenn diese Zeilen im Orbit des Internets ungelesen verschwinden, ist dies auch ein Teil des oben beschriebenen Prozesses von Kreation und Zerstörung und ist so in Ordnung.
Mit der Interaktion der drei Dimensionen ist gemeint, dass wenn der Körper gesund ist und der Geist geklärt scheint, somit anders auf die Potenzialität der Spirit-Dimension eingegangen und damit interagiert werden kann. Oder einfacher gesagt: In Abhängigkeit von den drei Dimensionen manifestiert ein Organismus etwas Anderes. Es ist des Autors Vermutung und Selbstbeobachtung, dass die Freisetzung von Lebensenergie in direktem Zusammenhang damit steht, wie fest ein Organismus die Dimensionen in Einklang, quasi auf die gleiche Achse, bringen kann.
In diesem Sinne soll nun dieser erste Beitrag geschlossen werden.
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